Wer viel mit Rasterkarten arbeitet, kann schnell mal den Überblick verlieren, welche Datei eigentlich welches Gebiet abdeckt. Zwar stecken in den Dateinamen der meisten Sat-Daten auch Informationen wie Path, Row und evtl. ein Zeitstempel, aber wer blickt da schon durch. Praktischer ist eine Übersichtskarte der Rasterdaten mit den Dateinamen als Attribut in einem Shapefile. Wie man das mit QGIS und den GDAL-Tools macht, zeigt dieser Artikel.
Wir brauchen dazu zunächst mal ein paar Raster-Karten in einem Format, das GDAL versteht. GDAL kennt aber fast alle gebräuchlichen Formate, das sollte also keine Hürde sein. Wenn man das Raster mit QGIS öffnen kann, ist schon mal der Weg frei.
Im nächsten Schritt öffnet man dann schon direkt die Funktion von GDAL, die den Raster-Index erstellt. Man geht dazu auf „Raster“ > „Sonstiges“ > „Kachelindex“.
Im nun geöffneten Fenster kann man jetzt einstellen, in welchem Ordner die Rasterdaten gesucht werden sollen, und ob auch Unterordner druchsucht werden sollen. Hat man Rasterdaten in mehreren Ordner an verschiedenen Stellen im Dateisystem, kann man auch erst einen und dann den anderen Ordner indexieren lassen. Solange man bei einem neuen Aufruf des GDAL-Kachelindex wieder die gleiche Index-Datei angibt, wird GDAL die neuen Indices einfach anhängen, statt zu überschreiben (so ist es jedenfalls bei der Verwendung in der Kommandozeile, für das graphische Interface habe ich es nicht getestet, sollte aber gehen). Im Feld „Kachelindexfeld“ kann man zusätzlich noch eingeben, wie das Attribut in dem Shapefile heißen soll, das die Pfadnamen enthält. Standard ist „location“.
Wenn man den Index dann erstellt und in QGIS geladen hat, sieht man zunächst ausgeüllte Polygone für jede Raster-Datei. Für eine bessere Ansicht sollte man in die Stil-Einstellungen des Index Layer gehen und die Füllung abschalten und den Rand mit einer kräftigen Farbe sowie etwas breiter einstellen.
Für den optimalen Überblick kann man nun auch noch eine Beschriftung einstellen, damit man jedes Raster direkt identifizieren kann, ohne mit der Attributtabelle zu arbeiten. Dazu geht man auf die Einstellungen des Index-Layer und dort in den Reiter „Beschriftung“. Man aktiviert die Beschriftung und wählt das Feld aus der Attributtabelle, welches den Pfad enthält. Da GDAL nur diese eine spalte anlegt, müsste diese auch voreingestellt sein. Man kann sich die Schrift noch ein wenig anpassen, damit sie überall gut sichtbar ist, zum Beispiel größere Schriftgröße und ein weißer Puffer um die Buchstaben zum Beispiel. Das Ergebnis sieht dann beispielsweise so aus:
Wer zur Erzeugung des Kachelindex lieber die Kommandozeile benutzen möchte, der kann das natürlich auch tun. Wenn GDAL installiert ist, kann man es so aufrufen, um alle Tiff in einem Verzeichnis zu indexieren:
gdaltindex index.shp input_directory/*.tif
Wir versuchen, QGIS mit EMAIV für Online-WebGIS integrieren. Brauche Hilfe. http://uizentrum.de/umweltuberwachung-analyse-und-interaktive-visualisierung/
Beim UMN Mapserver ist auch noch das Utility tile4ms [1] dabei, das die selbe Funktionalität anbietet. Interessant in dem Zusammenhang ist vielleicht noch ogrtindex [2] zu nennen, das BBOXen für Vektordaten im selben Stil erzeugen kann.
[1] http://mapserver.org/de/utilities/tile4ms.html
[2] http://www.gdal.org/ogrtindex.html