Da wir bei digital-geography.com viel über Karten und unterschiedlichste Datenvisualisierungen schreiben, möchte ich heute mal eine ganz anderen „Kartentyp“ vorstellen. Nach dem fulminanten Twitter-Börsengang habe ich mich gefragt, ob es vielleicht auch eine kartographische Übersicht zum aktuellen Schritt des Kurznachrichtendienstes gibt. Meine Recherchen führten mich zu MarketWatch.com (gehört zum Wallstreet Journal) und ihrer „Map of the Market“.
Ist das wirklich eine Karte?

Als ich den Titel sah, vermutete ich eine richtige Weltkarte mit der Anzeige von börsennotierten Unternehmen und deren aktuellen Börsenwerten in einem Popup. Ganz im Gegenteil dazu, wählt das Wallstreet Journal einen wirklich sinnvollen Ansatz der Visualisierung – die „Map of Market“. Sie ist ganz klassisch in Branchensegmente (quasi Kontinente) und Länder (börsennotierte Unternehmen) unterteilt und zeigt den aktuellen Börsentrend über einen Farbcode an (Abb.2).

Eine Suchmaske ermöglicht die Lokalisierung bestimmter Firmen, auch dies ein typisches Merkmal für eine digital-interaktive Karte. Die Boxgrößen variieren dynamisch mit dem aktuellen Börsenwert. Trotz des fehlenden Raumbezugs hat sich die „Map of the Market“ die Bezeichnung „Karte“ verdient und ist ein tolles Beispiel für eine gelungene Datenvisualisierung.
Weitere Börsenwert-Visualisierungen
Nur wenige Anbieter schaffen es, ähnliche Informationsdichten in Ihre Abbildungen zu bringen. Zu nennen sind hier die Morningstar Indexes mit einer dynamischen Farbzuweisung der Ergebnisfelder (Abb. 3)

, Market 3D von Finviz.com mit 3D-Balken und Farbcodes (Abb. 4)

