Oftmals geht die Frage um: „Wo bekomme ich denn Daten für die Arbeit her?“ und diese zu beantworten war einfach, indem man an die entsprechenden Verdächtigen verwies. Dann kam aber oftmals der erste Dämpfer und man ging ohne Daten von dannen. Nun erreichte mich ein Informationsschreiben des VGDH in dem zu einer Novellierung des Geodatenzugangsgesetzes Stellung genommen wurde (hier zu finden: Geodatennutzungsverordnung). Ich denke der Kerninhalt ist bereits in den ersten Zeilen deutlich:
Durch die Änderung des Geodatenzugangsgesetzes (GeoZG) stehen die Geodaten und Geodatendienste des Bundes, einschließlich der zugehörigen Metadaten, zukünftig grundsätzlich geldleistungsfrei für die kommerzielle und nicht kommerzielle Nutzung und Weiterverwendung zur Verfügung.
Ich freue mich schon jetzt sehr über zukünftigen freien Zugang zu LIDAR-Daten der Vermessungsämter, Shape-Files von bester Qualität und wunderschöne Orthophotos… Ein interessantes Argument dabei ist, dass die Vereinheitlichung und Vereinfachung insgesamt 1,05 Millionen Euro jährlich spart. Davon fallen etwas mehr als die Hälfte an Kosten bei den Ämtern an. Zu entsprechenden Einnahmeausfällen aus dem Vertrieb von Geodaten wird leider keine Stellung bezogen.
Ein kleines aber feines Detail dabei: Die kommerzielle Verwendung der Daten ist ausdrücklich gestattet. Ich würde mir also wünschen, dass dies in der „Geodatenindustrie“ in Deutschland für neue Impulse sorgt. Vor allem dem Raum berlin_Brandenburg mit seinem gut vernetzten Geodaten-Business würde ich wünsche, dass neue Ideen und neue Produkte für Schwung im Betrieb sorgen und den Geoinformatik-Standort Berlin-Brandenburg nachhaltig positiv beeinflussen.
Noch ein kleines aber feines Detail: Die Gesetzesänderung bezieht sich auf den Zugang zu Daten und -diensten des BUNDES, so dass ich praktisch sicher bin, dass sich an der Datenpolitik der LANDESämter (noch) nichts ändern wird. Gerade die LiDAR-Daten befinden sich ja eben dort, und damit wird Riccardos (und mein eigener) Wunsch wohl erst einmal unerfüllt bleiben.
Das Ganze ist aber sicher ein großer Schritt in die richtige Richtung.